Wir sind seit Ende Mai 2022 Vollzeit mit unserem Camper Kasimir unterwegs und durften schon viele schöne Erfahrungen machen. Leider durften wir aber auch nahezu zu Beginn unseres Abenteuers ein dickes Learning einfahren: Ein neuer Camper Baujahr 2021 kann massive Lücken in puncto Einbruchschutz an den Türen haben. Mehr zu unserer Geschichte und die Einbruchsstory findet ihr selbstverständlich auch hier auf der Seite.
Dieser Artikel soll dem Thema Sicherheit im Wohnmobil zu mehr Aufmerksamkeit verschaffen und euch helfen, aus unseren Fehlern zu lernen. Wir möchten keine Panik verbreiten und einen Einbruch nicht als alltägliche Situation deklarieren, aber wir möchten, dass möglichst viele von der Schwachstelle an den Türen der gängigsten Camper erfahren. Was ihr mit diesen Informationen und Tipps anfangt, bleibt euch überlassen. Wir jedoch hätten lieber im Vorfeld einen solchen Artikel gelesen, statt uns hinterher dumm zu wundern. Die beschriebenen Produkte haben wir bei Camper Protect gekauft. Nach einer tollen Beratung haben wir dann noch einen Rabattcode für euch obendrauf bekommen. Mehr dazu erfahrt ihr unten.
Schwachstelle Fahrerhaustüren: Kriminelle wissen’s bereits – du auch?
Zunächst möchten wir euch Informationen zu DER Schwachstelle geben, die uns das Genick gebrochen hat: Die Fahrertür. Offenbar ist es problemlos möglich, unterhalb des Türschlosses mithilfe eines spitzen Gegenstandes die Zentralverriegelung zu lösen und das Auto zu öffnen. Ein Einbruch ins Wohnmobil, so einfach wie selten. Einbruchschutz gleich null.
Rückblickend gibt es genau drei Arten von Campern der betroffenen Marken (Peugeot Boxer, Citroen Jumper, Fiat Ducato), an deren Türen ein solches Vergehen möglich ist: 1. Der Camper hat einen Sticker an betreffender Stelle, der Schutz für mehr Sicherheit ist also bereits installiert worden. 2. Das Wohnmobil hat ein Loch in der Tür – herzlich willkommen in unserer Welt. 3. Der Kastenwagen hat weder Loch noch Sticker – und damit offenbar Glück gehabt. Achtet mal selber drauf!
Jedenfalls haben wir im Lauf unserer Recherche eine super simple Lösung für unser Problem gefunden: Den Prick Stop. Im Grunde ist der Prick Stop (zu Deutsch: Einstech-Stop) ein robustes Edelstahlblech, das von innen unter der Türverkleidung der Fahrertür unterhalb des Türschlosses angebracht wird. Wird dann versucht, von außen einzustechen, gibt es erheblichen Widerstand und die Zentralverriegelung ist geschützt. Ein Schutz, wie er einfacher nicht sein könnte.
Türsicherung: Stahlkette 2.0, keine Chance den Dieben!
Wer jetzt denkt, mit dem Prick Stop wäre es getan – leider nein. Aber wenn ihr soweit gekommen seid, habt ihr das Öffnen der Fahrzeugtüren durch das Edelstahlblech schon mal erheblich erschwert. Kleiner Disclaimer an der Stelle: All die hier vorgestellten Methoden des Einbruchschutzes sind kein heiliger Grahl. Wer in euer Auto rein will, kommt rein. Uns ist einfach besonders wichtig, den Faktor Zeit auf ein Maximum auszuspielen: Die meisten Einbrecher und Diebe brechen ihr Vorhaben ab, wenn das Öffnen der Türen zu lange dauert.
Machen wir also weiter mit dem Schutz der restlichen Türen des Campers. Denn wenn ihr nur ein Schloss in der Fahrertür habt, braucht ihr normalerweise auch nur dort einen Prick Stop. Wir haben alle anderen Türen zusätzlich gesichert, auch die Fahrerhaustüren haben einen zusätzlichen Schutz bekommen: Fahrer- und Beifahrertür sowie die Schiebetür werden von innen mit Stahlketten gesichert. Vorne die Ketten bleiben immer drin, sobald wir das Auto parken, die Kette in der Schiebetür dient uns hauptsächlich als Einbruchschutz für nachts. Für außen haben wir noch eine andere Lösung, dazu später mehr.
Türsicherung am Wohnmobil mit Kette
Die Stahlkette wird an den Fahrerhaustüren jeweils hinter der Türtasche und dann an der Verankerung des Anschnallers angebracht. Im Grunde hat man eine Stahlkette mit einem Karabiner und einem Haken und eine Metallplatte mit Öse. Die Metallplatte wird hinter die Türtasche geklebt, sodass nur die Öse sichtbar bleibt und mit der Tasche verschraubt, an die Öse kommt der Karabiner. Der Haken an der anderen Seite der Kette kommt am jeweiligen Anschnaller unten an die Verankerung.
Somit sind die Seitentüren mit einer Türsicherung effizient verriegelt. Selbst wenn die Türen aufgebrochen werden sollten, blockieren die Ketten ein weites Öffnen. Die Seitentür wird ähnlich simpel verschlossen: Die Öse wird unterhalb des Innengriffs an der Schiebetür des Fahrzeuges befestigt. Der Karabiner der Kette hängt wieder an der Öse und der Haken am anderen Ende passt – ja, mit dem Haken der Beifahrertür-Kette zusammen – an die Anschnaller-Verankerung. Andere Tür, gleicher Sinn: Wird die Seitentür aufgebrochen, blockiert die Kette und die Tür kann nicht geöffnet werden.
Tatort Hecktür: Hilfe für mehr Sicherheit
Doch wie sorgt man am Heck für mehr Sicherheit und Einbruchschutz? Egal ob zum Schlafen oder bei Verlassen des Campers – das Heck des Fahrzeuges ist viel zu oft verdeckt oder schlecht einsehbar. Wir haben uns wieder für die Lösung der Edelstahl-Platten entschieden, dieses Mal werden sie oben an der Wohnmobil-Hecktür am Türmechanismus verbaut. Die Edelstahl-Platten haben jeweils ein Loch, beide Löcher werden in der Mitte der Türen zusammengeführt und nun kann man der Hecktür von innen einen Riegel vorschieben: Mit einem Stahl-Stift, einer Schraube, einem Schloss, …
Für uns gilt auch hier: Die Hecktür wird verriegelt, sobald das Wohnmobil steht. Ob Freistehen oder Städtetrip – guter Schlaf ist wichtig. Tatsächlich schlafen wir nach dem Einbruch wieder um einiges ruhiger, seitdem wir alle Türen versperrt wissen. Es gibt keine Garantie für Sicherheit und nicht den einen Diebstahlschutz. Aber es gibt viele hilfreiche Ideen, die Kriminelle abschrecken bzw. ihnen kostbare Minuten rauben. Zusätzliche Schlösser, Riegel, Schutz für die Fenster – es gibt unzählige Tipps für besseren Schutz am Wohnmobil.
Kastenwagen Schiebetür sichern außen: Kleines Loch mit großer Wirkung
Die oben genannte Stahlkette sichert unsere Schiebetür nachts, doch sobald wir das Wohnmobil verlassen, wäre automatisch eine Tür ungeschützt. Deshalb haben wir uns noch für ein zusätzliches Gadget entschieden: Ein Schloss soll die Kastenwagen Schiebetür außen sichern. Von außen muss ein kleines Loch in die Schiene der Schiebetür gebohrt werden, dort wird ein Schloss angebracht. Dieses blockiert durch seine pure Anwesenheit das Öffnen der Tür. Also selbst wenn das Türschloss geknackt werden kann, lässt sich die Tür durch das Schloss nicht aufschieben.
So haben wir die Möglichkeit, uns nachts von innen zu schützen und beim Verlassen des Wohnmobils aber auch von außen die Schiebetür zu sichern. Somit sind alle Türen rundum mit Türsicherungen oder durch Zusatzschlösser geschützt, wenn niemand am Auto ist oder wir schlafen. Damit das Camping und Freistehen in der Natur sicherer wird und Horrorstories einem nicht den Schlaf rauben.
Coming soon: Eine Alarmanlage gegen Einbrecher
Tatsächlich ist es auch bei neuen Fahrzeugmodellen nicht üblich, dass eine Alarmanlage oder auch nur ein Gaswarner verbaut sind. Natürlich ist es hier einfach, die Schuld auf die mangelnde Beratung des Verkäufers zu schieben. Dennoch sollte man sich auch selbst um Informationen rund um die Sicherheit und den Diebstahlschutz des eigenen Autos bemühen. Wir haben das versäumt – und auch wir hätten uns Beratung dahingehend gewünscht – deshalb könnt ihr euren Campervan nun im voraus schützen. Denn was ist nerviger als Einbrecher und Diebstahl beim Campen?
Für uns war nach dem Einbruch klar, dass wir wie gesagt den Zeitfaktor der Einbrecher erheblich stören wollen. Doch auch über vernünftigen Diebstahlschutz haben wir uns Gedanken gemacht. Es gibt viele Geräte, die über das Handy funktionieren. Alternativ gibt es auch Modelle, die alles inkludieren: Eine Alarmanlage mit Gaswarner und Thermometer – besonders attraktiv, wenn man mit Tieren reist, die beispielsweise nicht mit in den Supermarkt können. Die App auf dem Handy würde auslösen und eine Benachrichtigung versenden, wenn Temperatur XY im Auto über- oder unterschritten wird.
Auch ein GPS-Tracker ist möglich, Bear Lock als Wegfahrsperre oder direkt eine Lenkradkralle. Vermutlich kann man es mit der Sicherheit auch irgendwann übertreiben oder sich paranoid verhalten. Dennoch sind Diebstähle und Einbrüche auf Reisen immer möglich. Daher werden wir neben unseren „Tür-Gadgets“ auf jeden Fall auch noch eine Alarmanlage nachrüsten, sobald wir uns für ein Modell entschieden haben. Um auch einem Diebstahl möglichst viel entgegenzusetzen.
Kriminelle gibt’s überall da, wo Menschen sind
Das Reisen zu beenden und uns von Einbrüchen und Diebstahl-Nachrichten fremder Länder abschrecken zu lassen kommt für uns nicht in Frage. Echten Schmuck führen wir im Reisemobil sowieso nicht mit, (Bar)Geld haben wir auch keines mehr im Fahrzeug (haha). Den Inhalt haben wir selbstverständlich allein aufgrund der Arbeitssachen versichert.
Wir möchten für uns ein gutes Gefühl haben und uns nie wieder ärgern müssen, dass wir aus purem Nichtwissen die Sicherheit vernachlässigt haben. Unsere Lösung muss nicht die beste Lösung für eure Wohnmobile sein. Unsere Tipps machen eure Reisemobile aber sicherer. Ihr könnt nun entscheiden, was ihr mit dem Wissen anfangt. Uns war es einfach ein Anliegen, nach dem Einbruch in unser Wohnmobil die Werbetrommel für mehr Aufmerksamkeit zum Thema Einbruchschutz und Sicherheit zu rühren.
Wenn ihr mehr Tipps für Reisen und das Leben und Arbeiten im Wohnmobil bekommen möchtet, folgt uns auch gerne auf Instagram und YouTube. Wenn ihr Fragen habt, freuen wir uns auf euer Feedback!
Ansonsten wünschen wir euch eine sichere Reise und viel Spaß unterwegs,
stay safe – Vera, Tim & Trixi
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Wir können die Beratung und die Tipps dort aus erster Hand nur empfehlen!
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