Minimalismus kann man lernen! Wie Ordnung und Struktur deinen Alltag erleichtern
Sandra Faulhaber-Surböck, 360° Betreutes Posten
Inhaltsverzeichnis
Wir haben Sandra zu uns ins Interview geholt, weil Minimalismus nahezu in jeder Lebenslage hilfreich und effizient sein kann: Wir im 6 m-Kastenwagen können nicht alles mitnehmen und alles verstauen. Sandra lebt mit ihrem Mann auf 28 qm, auch da kann man nicht die ganze Wohnung vollstopfen. Auch in einer großen Wohnung können Ordnung und Struktur helfen, einen Überblick über das eigene Hab und Gut zu bekommen – und zu behalten. Sandra ist seit 8 Jahren Vollblut-Minimalistin und hat hilfreiche Tipps mitgebracht, um das eigene Leben in geregeltere Bahnen zu lenken und ihre eigenen Erfahrungen auf dem Weg von einer „Sammlerin“ zur Minimalistin.
Wie lange macht Sandra das schon und wie ist sie zum Minimalismus gekommen?
Der Weg zum Minimalismus hat für Sandra nach einer schwierigen Trennung begonnen. Der Einzug in eine kleinere Wohnung und der Wunsch, sich von Altem zu trennen haben bewirkt, dass Sandra sich materiell und emotional verkleinern wollte. Kein leichter Schritt, wie sie selbst sagt, da sie immer eher zu der Fraktion gehörte, die viel aufhebt:
„Der Minimalismus hat für mich ca. 2014 ganz langsam angefangen, als ich in meine neue Wohnung gezogen bin. Da hab ich mir gedacht, du schleppst ganz schön viel Scheiß mit – und habe angefangen, auszusortieren und mich zu fragen, ob ich die Sachen überhaupt noch benutze. Ich war früher schon so eher eine Sammlerin: Och, das kann man ja nochmal nehmen, och, vielleicht brauche ich das nochmal. Das war nicht einfach.“
Der richtige Klick kam bei ihr dann, als das erste Aussortieren beim Umzug ein sehr befreiendes Gefühl entfachte. Auch die Trennung von emotional behafteten Dingen brauchte Zeit und Übung. Doch der Tipp eines guten Freundes half Sandra, einen Plan zu schmieden: Marie Kondos Methode, Ordnung zu schaffen und zu halten, zog mit in ihr neues Leben ein.
Wer ist Marie Kondo und was kann ihre Methode?
Marie Kondo hat vor allem während der Coronakrise die Menschen an die Schränke gebracht und Aussortieren bzw. Minimalismus zum neuen Trend emporgehoben. Im Grunde geht es darum, sich in Clustern die eigenen Dinge vorzunehmen und durchzusehen. Wichtig dabei: Man geht nach Kategorien, nicht nach Räumen vor. Beispielsweise wird alles, was man am Körper trägt, auf einen Haufen gelegt und Teil für Teil durchgesehen. Jedes Teil wird angefasst und man schaut, ob es noch Freude bringt. Wenn ja, darf es bleiben. Wenn nicht, darf es ausziehen – aber man wertschätzt das, was man an dem Teil hatte und gibt es mit Dankbarkeit und Respekt ab.
Was rät Sandra Anfängern und Minimalismus-Interessierten?
Natürlich haben wir die bekennende Minimalistin auch nach ihren Tipps für Anfänger und Minimalismus-Interessierte gefragt. Viele wollen gerne ihr Leben umstrukturieren, finden aber keinen Anfang. Oder sie scheuen vor der großen neuen Herausforderung.
Tipp 1: Such dir einen roten Faden
Fang nicht einfach unsortiert an, deine Sachen durchzusehen. Gerade, wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst, kann ein Vorbild hilfreich sein oder eben eine Methode wie die von Marie Kondo. Vernetz dich mit anderen Menschen, die gerne minimalisieren und dir schon einen Schritt voraus sind. Auch der Austausch mit Gleichgesinnten kann helfen.
Tipp 2: Fang mit Sachen an, die dir leichtfallen
Wenn du gerne liest, wirst du schnell desillusioniert sein, wenn du dein neues Leben mit dem Ausmisten von Büchern beginnst. Fang in einer Kategorie oder in einem Raum an, an dem nicht deine ganze Emotion hängt. Das kann das Bad sein, das können Kleidungsstücke sein.
Tipp 3: Fang überhaupt an!
Du kannst dich schlussendlich noch so gut belesen und dir noch so viele Tipps holen, wenn du nicht ins Machen kommst, ist alles vergebliche Liebesmüh. Schnapp dir die gehasste Ramschschublade, den Keller oder eben deinen Kleiderschrank und fang irgendwo an, die gelernten Tipps umzusetzen. Du wirst schnell merken, ob es dir gefällt oder eben nicht – dann kannst du auch jederzeit wieder aufhören. Minimalismus kann viel und muss nichts.
Kontakt zu Sandra bekommst du hier:
Sandra bei Instagram:
https://www.instagram.com/fraeulein_wanderlust/
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